Im Dezember 2023 wurden unser Hof und unser Projekt in der Sendung Lokalzeit des WDR Münsterland vorgestellt. In diesem Beitrag könnt ihr einen lebendigen Eindruck von uns erhalten und mehr über unsere Familiengeschichte erfahren. Wir erzählen davon, wie wir über zwanzig Jahre lang Angehörige zu Hause pflegten und wie wichtig es ist, dabei über ein Hilfsnetzwerk zu verfügen. Denn nur, wer selbst in der Situation war, einen Angehörigen zu Hause zu pflegen, weiß wirklich um die Anstrengungen und Freuden dessen. Wenn du ebenfalls eine stressfreie Pflegeroutine entwickeln möchtest, beraten wir dich gern.
Ich bin Patrick, junge 26 Jahre alt und der Sohnemann im Bunde. Ich bin Sohn von pflegenden Angehörigen und auch indirekt selbst pflegender Angehöriger.
Ich komme aus dem sozialen Bereich und habe als Heilerziehungspfleger mit Menschen mit Behinderung gearbeitet. Außerdem bin ich staatlich anerkannter Motopäde. Hat aber nix mit Motoren oder Motorrädern zu tun. Dessen Inhalt ist die ressourcenorientierte Bewegungsarbeit am Kind/Jugendlichen, mit besonderem Fokus auf die motorisch-perzeptive Entwicklung und die Wahrnehmungsverarbeitung des Klienten.
Wer mich kennt weiß, dass ich mich uuultra gern bewege. Gott sei Dank, habe ich in Sachen Agilität und Grobmotorik gute Gene (gekürzt wurde da etwas bei meiner Körpergrößte 😀 ) vererbt bekommen & gepaart mit meiner Bewegungsfreude, schaffe ich es immer wieder als Bewegungsvorbild zu dienen. Ich liebe Fußball! Aber sonst noch ziemlich viel an Sport.
Ich habe schon einige Felder in der Arbeit im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen kennenlernen dürfen… Darunter Werkstatt, Wohnheim und Ambulant unterstütztes Wohnen für Menschen mit Behinderung, Kita, Schule mototherapeutische Einrichtung, Urlaub und Pflege für Senioren & noch das Ein oder Andere mehr. Sozusagen ein Allrounder. Meine authentische Art ermöglicht es mir – alters- und anforderungsunabhängig – professionelle Beziehungen zu den Klienten aufzubauen! Schon seit ich im sozialen Bereich angekommen bin, bekomme ich ständig Komplimente für meine hervorragende Beziehungsarbeit zum Klientel.
Ich liiebe es mit Menschen jeder Art – egal welche Besonderheit – zu interagieren & aus dem Leben einfach das zu machen, worauf es ankommt: Und zwar das Leben im Hier & Jetzt! Ich selbst bin von schelmischer Natur und eher flapsig & freudestrahlend unterwegs.
Ich habe große Visionen & möchte zusammen mit meiner Familie ein riesiges gemeinnütziges Netzwerk schaffen, welches Allen pflegenden Angehörigen einen großartigen Mehrwert bietet. Mit der häuslichen Pflege bin ich aufgewachsen. Zugegeben: aus der Familie bin ich derjenige, der in der Pflege immer mal eingesprungen und definitiv nicht wenig gepflegt hat. Dennoch. Meine Eltern sagten immer, Ich hätte eine ´lose Kante´. Vielleicht war es deshalb immer so, dass ich eine gewisse Leichtigkeit in manch nervtötende Situation reinbringen konnte.
Dennoch: Die Herausforderungen rund um – 24/7 – häusliche Pflege sind aber auch mir nicht verborgen geblieben, weshalb ich auch hier einiges an Resilienz aufbauen durfte.
Ich bin Nicole und 31 Jahre jung. Zusammen mit meinem Mann und unseren zwei kleinen Kindern wohne ich am Hof meiner Eltern und verbringe also meinen Familienalltag mit vier Generationen unter einem Dach. Dadurch, dass die alte Generation stark von Pflegebedürftigkeit geprägt war (ist), bin auch ich eine indirekte pflegende Angehörige, die einspringt wenn die Kraft der Pflegepersonen (meine Eltern) schwindet oder sich manch eine kaum auszuhaltende psychische Problemlage zusammenbraut.
Ich als Person bin sehr sozial, geduldig sowie fordernd und fördernd unterwegs. Ich bin sehr kreativ und sprudele nur so vor Ideen und großen Visionen. Aufgrund unserer familiären Pflegesituation beschäftige ich mich aber auch sehr häufig mit dem Thema Selfcare, also Selbstfürsorge. Dies ist leider nur nicht immer leicht umzusetzen.
Ich kann sagen, dass ich mich in meinem Beruf als staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin sehr wohl fühle und diesen auch mit viel Wärme und Herzblut fülle.
Aktuell bin ich aber in Elternzeit. Ich arbeite als Pädagogische Mitarbeiterin an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und bin den Schülern sowohl in der Begleitung im Unterricht als auch bei Dingen in der pflegerischen Versorgung eine Unterstützung.
Für mich und meine Kinder ist es dennoch sehr wertvoll den intergenerativen, also den Umgang zwischen Jung und Alt, tagtäglich zu erleben. Ein gegenseitiges Verständnis aller Generationen ist für mich persönlich sehr wichtig. Natürlich auch geprägt durch meine Liebe zum Beruf.
Nun kann man sagen, dass das alles wunderbar klingt und traumhaft schön sein muss…
… naja ist es teilweise auch. Aber es ist auch überwiegend mehr als herausfordernd einen Pflegealltag neben der eigenen Familie zu stemmen. Und es ist eine enorme psychische Belastung, da die Sorge- bzw. Carearbeit die außerhalb der Versorgung geleistet werden muss einen so enorm großen Aufwand mit sich bringt und von Außenstehenden kaum wahrgenommen oder bewusst ignoriert wird.
Ich, aber besonders wir als Familie, haben durch die vielen Erfahrungen in unserer Familie gemerkt, wie wenig Aufmerksamkeit pflegenden Angehörigen im Allgemeinen und ihrer seelischen und körperlichen Gesundheit geschenkt wird.
Also habe ich im Sommer 2022 den Sprung ins kalte Wasser gewagt und bin nun freiberuflich im Bereich des Coachings für pflegende Angehörige da. Mein Ziel ist es, dass alle pflegenden Angehörigen mit all ihren Facetten wahrgenommen werden und die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.
Die Organisation eines geregelten und optimalen Pflegealltags ist in einer solchen Begleitung oft das Ziel. Manchmal sind es die kleinen Veränderungen, die großes bewirken. Und dafür bin ich da!
Zeit für Dich – Coaching und Betreuung in der häuslichen Pflege ß Das ist mein Ding!
Denn pflegende Angehörige sind so viel mehr, nämlich WERTVOLL!
Ich bin Angela, 57 Jahre alt, und die Mama von drei wunderbaren Kindern, die mittlerweile alle schon erwachsenen Kindern und durch meine beiden Töchter und dessen Kinder superstolze Omi von vier zauberhaften Enkelkindern.
Ich bin gelernte Floristin und wohne seit 1990, gemeinsam mit meinem Mann Ludger und meiner Schwiegermutter in unserem Bauernhaus. Meine älteste Tochter wohnt mit ihrer Familie direkt nebenan, während meine jüngere Tochter im selben Ort wohnt.
Meinen Beruf als Floristin habe ich zunächst bis 1991 ausgeübt, ehe ich mich, durch die Geburten meiner Kinder und die daraus folgenden Anforderungen als Mutter und den Anforderungen des Betreibens eines Hofbetriebes, widmete.
Seit 2002 bin ich zusammen mit meinem Mann Ludger pflegender Angehörige. Wie mein Mann in seiner Beschreibung schon erklärt hatte, bin auch ich ´Stück-für-Stück´ zur permanent pflegenden Angehörigen geworden. Die Lebenserwartung von ´Onkel Josef´ (Onkel meines Mannes) wurde schließlich mit 15 Jahren, ganz im Gegensatz zu den prognostizierten Wochen, gigantisch übertroffen. Damals konnte ich nicht erahnen wie lange ich wirklich noch pflegende Angehörige sein würde.
Nach zwei weiteren – mittlerweile verstorbenen Angehörigen mit Tante (meines Mannes) Maria und meinem Schwiegervater Alfons wird seit 2017 intensiv gepflegt aktuell (nur) noch meine Mutter, die aufgrund einer dementiellen Erkrankung, den Folgen eines Schlaganfalls, sowie weiteren Erkrankungen den maximalen Pflegeaufwand abverlangt.
Die Jahrelange Erfahrung hat uns zu Experten der häuslichen Pflege gemacht, wenngleich jede Pflegesituation höchst individuell ist & es bei Weitem nicht die eine Lösung gibt.
Meine Rolle als Schwiegertochter von unserem Pflegling, meiner Schwiegermutter, Paula und der Situation als ´eingeheiratete´ Frau in einem Bauernhaus hat mir einiges abverlangt, da ich zeitweise das Gefühl hatte, dass mir nicht immer die Anerkennung zu Teil wird, die ich verdient hatte.
Man könnte sagen, dass häusliche Pflege viele schöne Momente bereitet, aber als pflegende Angehörige kann ich nur bestätigen, dass Momente des ´sich-selbst-vergessen´s, der psychischen Überforderung und das ´Über-eigene-Grenzen´ ebenso zum Alltag gehören.
Unsere Erfahrungen würden wir gerne mit dir teilen, da wir wissen. Es ist leicht Ratschläge zu geben, vor Allem wenn man selbst nicht in der Situation steckt. Das was hilft ist jedoch ein tiefes Verständnis für deine Situation. Auch wenn jede Situation höchst individuell ist!
Ich bin Ludger, 59 Jahre alt, der Papa im Bunde. Ich habe drei großartige erwachsene Kinder & mittlerweile bin ich stolzer Opa von vier wunderbaren Enkelkindern!
Mit … Jahren habe ich als staatl. Geprüfter Landwirt den Hof von meinem mittlerweile verstorbenen Vater übernommen und den Hof mit den Schwerpunkten Schweinezucht und Ackerbau geführt, ehe ich meinen Schweinezuchtbetrieb im Jahr 2010 aufgegeben und bis 2012 umstrukturiert habe.
Mittlerweile habe unsere Ställe verpachtet und konzentriere mich betrieblich auf den Ackerbau, während ich mich im Angestelltenverhältnis um die Tiere in dem eigens verpachteten Stall kümmere.
Seit 2002 bin ich – zusammen mit meiner Frau Angela – pflegender Angehöriger. Durch die bösartige Hirn-Tumor-Erkrankung meines ledigen – und seit seiner Geburt auf dem Hof lebenden - Onkels (Onkel Josef) sind wir schleichend in die Situation der häuslichen Pflege hineingerutscht. Aus prognostizierten wenigen, verbleidenden Wochen wurde die Lebenserwartung von Onkel Josef in Form von fünfzehn Jahren weit übertroffen & hat uns somit ´Stück-für-Stück´ zu permanent pflegenden Angehörigen gemacht.
Es folgten meine Großtante, die 2017 einen Schlaganfall erlitt & in Pflegestufe 5 eingestuft wurde & 2019 verstarb, sowie mein Vater, der seit 2019 erkrankt war, in Pflegestufe 3 angesiedelt worden war und im Jahr 2021 dann schließlich verstorben ist. Seit 2017 intensiv gepflegt wird aktuell (nur) noch meine Mutter, die aufgrund einer dementiellen Erkrankung, den Folgen eines Schlaganfalls, sowie weiteren Erkrankungen den maximalen Pflegeaufwand abverlangt.
Zwar ohne pflegerische oder bürokratisch (Pflegekassen) spezifizierte Berufsausbildung wie meine Kinder, würde ich mich als Experte der häuslichen Pflege bezeichnen.
Durch meinen Beruf als Landwirt und die Herausforderung als pflegender Angehöriger im häuslichen Umfeld, weiß ich genau wie es sich anfühlt, nie den typischen ´Urlaub´ zu haben, wie es sich anfühlt für die eigene Freizeit gefühlt ganze Berge versetzten zu müssen & wehmütig auf den Whatsapp-Status meines Bekannten, der gerade zum X-ten Mal im Urlaub ist, zu schauen, in dem Wissen darum diese ´lose Kante´ nicht zu haben..
Mittlerweile habe ich mir mit meiner Familie, meinen Geschwistern und den Therapeuten ein Hilfsnetzwerk aufgebaut, welches mich in Teilen entlastet. Was es wirklich heißt, pflegender Angehöriger zu sein, wie man sich selbst Auszeiten s
Meine Familie ist das Wichtigste für mich & unser Hof liegt mir sehr am Herzen!
Mit "Licht für Dich" wollten wir ein Beratungsangebot schaffen, das pflegenden Angehörigen eine echte Hilfe ist und sie dabei unterstützt, sich die Wertschätzung zu geben, die sie verdienen - und diese auch von außen zu bekommen. Selbstfürsorge in der Pflege ist ein Thema, das uns persönlich sehr am Herzen liegt. Wir möchten dich daran erinnern, dich und deine eigenen Ziele nicht zu vergessen.
Wir vermitteln nützliche Kurse für pflegende Angehörige und regen zu Kooperationen mit Kultur- und Freizeitinstitutionen an. Durch gezielte Entlastungsangebote für Pflegende und empathische Ratschläge für den bürokratischen Pflegedschungel erleichtern wir deinen Pflegealltag.
Unser Projekt „Licht für Dich“ ist noch jung. Die Entscheidung dieses Projekt zu starten hat sich allerdings über 20 Jahre entwickelt. Wir haben uns über die Jahre ein unglaubliches Wissen in der häuslichen Pflege angeeignet und möchten mit unserer Erfahrung ein Licht für diejenigen sein, die in der häuslichen Pflege Halt und Unterstützung benötigen.
Niemand, der nicht selbst in der Situation steckt, kann im Ansatz nachvollziehen wie viel Herz und Hingabe es kostet, den Ehemann, Mama, Papa, das eigene Kind oder einen der Liebsten zu Pflegen. Neben der ganzen Anstrengung können wir jedoch sagen:
Am Ende sind wir glücklich, so viele tolle Momente mit unseren Angehörigen gehabt zu haben und noch haben zu dürfen!
In diesem Zeitstrahl zeigen wir Ihnen, welche Erfahrungen unsere Familie gemacht hat, die zu der Gründung von „Licht für Dich“ geführt haben.
2023
Nach viel Vorbereitung haben wir unser Projekt offiziell gestartet. Wir hoffen, dass unser Angebot und unsere Erfahrungen euch weiterhelfen können.
2022
In 2022 haben wir aktiv damit angefangen, uns auf die Gründung von "Licht für Dich" vorzubereiten. Wir haben begonnen, unsere Ideen in Angebote umzuwandeln und die Grundsteine für die Veröffentlichung gelegt.
2015
2015 ereilte die Pflegebedürftigkeit auch die Eltern sowie die Tante unseres Vaters.
2002
Nur kurz nachdem der Hof an unseren Vater übergeben wurde, wurde sein Onkel pflegebedürftig. Die Lebenserwartung betrug zunächst nur wenige Wochen und die Familie hatte entschieden, dass das Lebensende im gewohnten Umfeld verbracht werden sollte.
Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand in unserer Familie, wie man am besten mit einer solchen Situation umgeht, wie lange diese anhalten würde und welche weiteren Ereignisse sich in den kommenden Jahren abspielen würden.
Die Lebenserwartung von wenigen Wochen wurde letztendlich übertroffen: Es folgten 15 Jahre in der häuslichen Pflege mit durchgängig maximaler Pflegeeinstufung und kompletter Bettlägerigkeit.
1991
Papa hat den Hof 1991 übernommen